Auf unserem Gelände haben wir schon viel mit Esskastanien (Castanea sativa) experimentiert, da sie als kohlehydratliefernde Bäume eine wichtige Rolle im Waldgarten spielen.
Vermutlich haben sehr kalte Winter und auch Spätfröste unseren kleinen Bäumen oft so stark zugesetzt, dass die gepflanzten Bäume aus der ersten Zeit fast alle gestorben sind- bis auf ein Individuum aus dem Frühjahr 2000.
Erst mit den Erfahrungen aus der langjährigen Aufzucht und Umpflanzung unserer eigenen Sämlinge aus großfruchtigen Bäumen der Region (s. Artikel „Esskastanien zeigen erste Trockenheitsschäden“ in der Rubrik „Pflanzen“) sind weitere Esskastanien dazu gekommen- diese sind bisher aber alle noch sehr klein, die meisten unter 1,50 Meter.
Nachdem wir an unserem einzigen „großen“ Baum 2009 das erste Mal ein Fruchtbecher (so nennt man die stachelige Hülle, die die Früchte umgibt) mit „Füllung“, also mit einer ausgereiften kleinen Frucht gefunden haben, gab es in den letzten Jahren nur Fruchtbecher mit unbefruchteten Samen.
Wildformen der Esskastanie tragen für gewöhnlich ab dem 15.-20. Jahr erste Früchte, bei Zuchtformen ist eine erste Ernte schon ab dem 3. Jahr möglich.
Esskastanien sind zwar einhäusig (d.h. männliche und weibliche Blüten wachsen auf einem Baum), aber trotzdem meist nicht selbstbefruchtend, da die männlichen und weiblichen Blüten zeitversetzt blühen.
Von daher hoffen wir, dass die Esskastanien aus der Windschutzhecke, von denen einige in diesem Jahr das erste Mal geblüht haben, in Zukunft die Bestäubung und Befruchtung gewährleisten und die vielen Fruchtbecher, die unser „alter“ Baum inzwischen ausbildet, in Zukunft gefüllt sein werden.
Dieses Jahr gab es immerhin 3 befruchtete Samen (vielleicht haben auch Tiere die ein oder andere Frucht verschleppt), die zwar nicht besonders groß sind, aber immerhin einen Vorgeschmack auf die ersehnten Früchte bieten!
Wir sind auch immer interessiert an weiteren Informationen über gute Esskastanienarten und -sorten, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
– Resistenz gegen Kastanienrindenkrebs
– Dicke Früchte!
– Angepasstheit an die klimatischen Bedingungen in Norddeutschland, insbesondere Toleranz gegen Spätfröste
Wer dazu Ideen hat wende sich gerne per Mail an uns!